Du hast dein Kaninchen vor kurzem beim schnarchen gehört? Natürlich fragst du dich jetzt, was das genau zu bedeuten hat und ob es auf eine Krankheit zurückzuführen ist. Aus diesem Grund möchte ich heute über schnarchende Kaninchen sprechen. Doch die wichtigste Frage zu erst: Können Kaninchen überhaupt schnarchen?
Wenn ein Kaninchen schnarcht kann das ein Anzeichen für verschiedene Erkrankungen, darunter bakterielle Infektionen, Zahnerkrankungen, Schnupfen, oder verstopfte Naseneingänge, sein. In manchen Fällen ist es allerdings harmlos. Dennoch sollte man es, besonders wenn es auf einmal auftritt, untersuchen lassen.
Lass uns ein paar mögliche Gründe für das Schnarchen uns genauer angucken. Sehr wahrscheinlich wird es aber auf einem Besuch bei dem Tierarzt hinauslaufen. Dafür kann eine Krankenversicherung für dein Kaninchen sehr hilfreich sein. Ich kann dir die von Petplan empfehlen. Hier kannst du den Beitrag für dein Kaninchen berechnen.
Inhaltsverzeichnis
Darum schnarchen Kaninchen – 5 mögliche Gründe
Es gibt viele Gründe, warum ein Kaninchen möglicherweise schnarcht. Lass uns ein paar Dinge einmal genauer durchsprechen.
1. Rasse-Probleme
Viele Kaninchenrassen, vor allem Schopfohrrassen, haben abgeflachte Gesichter und Nasen (brachycephal), was, wie bei ähnlichen flachnasigen Katzen- und Hunderassen, z. B. Bulldoggen, Möpsen und Pekinesen, dazu führt, dass beim Atmen des Tieres ein Schnarchgeräusch zu hören ist.
Dies ist ein angeborenes Problem, das durch die Zucht des Tieres verursacht wird und oft nicht lebensbedrohlich ist, solange die Nasengänge nicht durch andere Faktoren behindert werden. Dennoch sollte man beim Tierarzt vorstellig werden und die Probleme einmal checken lassen.
2. Bakterien
Kaninchen haben oft ein gewisses Maß an subklinischen bakteriellen Infektionen in ihren Lungen und Atemwegen, insbesondere wenn sie älter werden. Das am häufigsten vorkommende Bakterium ist Pasteurella multocida. Dieses Bakterium löst bei Kaninchenhaltern oft Angst aus, da es für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen bei Kaninchen verantwortlich sein kann (Abszesse, Atemwegsinfektionen usw.).
Aber in Wirklichkeit tragen viele Kaninchen das Bakterium in sich, oft ein Leben lang, ohne dass Probleme auftreten. Probleme treten auf, wenn das Immunsystem des Kaninchens geschwächt ist (häufig aufgrund eines anderen Gesundheitsproblems) und das Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, Pasteurella in Schach zu halten. Dies ist der Zeitpunkt, an dem sich die Pasteurella ausbreitet und einige klinische Anzeichen im Zusammenhang mit den Bakterien auftreten.
Auch das Schnarchen kann auf Grund einer Baktieriellen Entzündung in der Nase zusammenhängen. Oftmals tretten dann aber auch andere Symtome, wie Appetitlosigkeit und Lethargie auf.
3. Verstopfte Atemwege
Fremdkörper, z. B. Gras/Heusamen/Haare, können eingeatmet werden und sich in einem oder sogar beiden Nasengängen festsetzen. Dies geht häufig mit Niesen, Reiben der Nase und Ausfluss aus dem/den betroffenen Nasenloch/-en einher.
In diesen Fällen sollte ein Tierarzt aufgesucht und um Rat gefragt werden.
4. Stress & Angst
Wenn Kaninchen sehr ängstlich oder gestresst sind, können sie schnarchen. Häufige Ursachen für Stress und Angst sind die Anwesenheit eines Raubtiers, eine beängstigende Umgebung oder der Verlust eines langjährigen Gefährten.
5. Tumor oder Schwellungen
Schwellungen in den Naseneingängen oder ein Tumor, können die Nase eines Kaninchnes schnell lahmlegen, was zum schnarchen führen kann. Dennoch solltest du dir nicht direkt sorgen machen. Diese Ursach ist mit die Unwahrscheinlichste und dein Kaninchen wird wahrscheinlich etwas anderes haben.
Es kann noch weitere Ursachen geben, einige davon sind lebensbedrohlich. Es ist gut, Ihren Tierarzt zu informieren, damit er eine Diagnose stellen kann.
Kaninchen schnarcht beim Schlafen?
Manche Kaninchen scheinen einfach zu schnarchen, wenn sie schlafen, ähnlich wie Menschen. Dies ist häufig bei Kaninchen mit leichtem Übergewicht oder im Alter der Fall und wird durch ein leicht schlaffes Gaumensegel verursacht.
Wenn dein Kaninchen nur schnarcht, wenn es schläft oder sehr entspannt ist, und keine Anzeichen einer Atemwegsinfektion oder eines Fremdkörpers aufweist, dann ist davon auszugehen, dass es das Schnarchen nicht gefährlich ist.
Schnarchen kann bei manchen Kaninchen völlig harmlos und normal sein, aber wenn dein Kaninchen in irgendeiner Weise gestresst ist oder es plötzlich und ohne vorherige Anzeichen auftritt, ist es immer am besten, einen Tierarzt aufzusuchen.
Wann ist schnarchen bei Kaninchen gefährlich?
Kaninchen sind obligate Nasenatmer – sie atmen lieber durch die Nase als durch den Mund. Daher sollte Mundatmung und das daraus resultierende Schnarchen als Atemnot betrachtet werden und geht oft mit einer Blaufärbung der Lippen und der Nase einher. In einem solchen Fall musst du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, da dieser Zustand lebensbedrohlich ist.
Schnarchen bei Kaninchen ist ein Symptom und keine Krankheit. Es wird durch irgendetwas verursacht, das ihre Atemwege teilweise blockiert oder verengt.
Die teilweise Obstruktion kann Stertor und Stridor (tiefe und hohe Töne aus den Atemwegen) verursachen. Wenn dies geschieht, produziert das Tier ein „Schnarchen“ oder ein „keuchendes Geräusch“, während es versucht, ein- und auszuatmen.
Diagnose & Behandlung
Um eine Diagnose zu stellen, wird der Tierarzt zunächst feststellen, woher die Geräusche beim Kaninchen kommen. Anschließend führt er verschiedene Labortests durch, darunter Röntgenaufnahmen, mit denen er die Nasenhöhle des Kaninchens untersucht und Anomalien im Gesicht oder Anzeichen von Abszessen und bakteriellen Infektionen feststellt. Andere Verfahren können die Entnahme von Kulturen umfassen.
Zur Behandlung gehört, dass das Kaninchen gegebenenfalls mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt wird und eine ruhige, kühle Umgebung kurzweilig lebt. Außerdem müssen die Atemwege des Kaninchens frei und ungehindert sein, und seine Ohren und Nasenhöhlen müssen sauber und frei von Ablagerungen sein. Um die Entstehung schädlicher bakterieller Infektionen zu verhindern, kann der Tierarzt die Ernährung des Kaninchens so ändern, dass es mehr Blattgemüse zu sich nimmt.
Zu den Medikamenten, die bei bakterieller Sinusitis, Rhinitis oder anderen damit verbundenen Infektionen hilfreich sind, gehören Antibiotika. Steroide können zwar zur Verringerung von Nasenschwellungen oder -entzündungen eingesetzt werden, können aber bakterielle Infektionen verschlimmern und sollten nur bei absoluter Notwendigkeit und unter direkter Aufsicht eines geschulten Tierarztes verwendet werden.